Änderungen von A-8 zu A-8NEU
Ursprüngliche Version: | A-8 |
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Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 11.11.2022, 22:08 |
Neue Version: | A-8NEU |
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Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 29.11.2022, 20:20 |
Titel
Antragstext
Von Zeile 1 bis 5:
1. Waldanteil und Waldbesitzstrukturen im[Leerzeichen]Biosphärenreservat
Der PFÄLZERWALD als deutscher Teil des ersten grenzüberschreitendengrenzüberschreitenden Biosphärenreservates Nordvogesen-Pfälzerwald verfügt über eine Gesamtfläche vonvon 179.000 ha. Davon sind 75 % der Fläche bewaldet. Waldeigentümer*in sind das LandLand RLP (57%), die Kommunen (33%) und private Waldbesitzende (10%).
Von Zeile 7 bis 13:
2.1 Ausgangssituation für den[Leerzeichen]Antrag
Ein Zusammenschluss von GRÜNEN aus verschiedenen Gremien in der Pfalz hat auf Basis derder “Visionen für die Behandlung des Waldes im Bereich des BiossphärenreservatsBiossphärenreservats Pfälzerwald vor dem Hintergrund der Klimakrise“ [siehe https://www.gruene-[Zeilenumbruch]pfalz.de/Waldvision[Leerzeichen]] diesen Antrag erarbeitet und in der LAGLAG Ökologie vorgestellt.
Von Zeile 15 bis 44:
Der Antrag bezieht sich auf den Bereich des Staatswaldes, ebenso soll er fürfür Kommunen und Privatwaldbesitzer*innen als Empfehlung gelten und für diese mitmit finanziellen Anreizen ausgestattet werden.
3. Kurzbeschreibung des Biosphärenreservates[Leerzeichen]Pfälzerwald
Durch seine Hochlagen, Felsformationen, Kegelberge, Kerbtäler und den prägendenprägenden nährstoffarmen Buntsandstein sowie seine Türme und Ausblicke auf Burgruinen,Burgruinen, seine vielfältige Flora und Fauna sowie die als immaterielles Kulturerbe derder UNESCO ausgezeichnete Wanderhütten-Kultur ist der Pfälzerwald eine einmaligeeinmalige Verbindung von Natur- und Kulturlandschaft mit einem für die Menschen in derder Pfalz hohen ideellem und materiellem Wert. [siehe auchauch https://www.pfaelzerwald.de/biosphaerenreservat/ undund https://www.pfaelzerwald.de/grenzueberschreitendes-biosphaerenreservat/]
Zahlreiche wie vielfältige Projekte des Biosphärenreservates in Trägerschaft desdes Bezirksverbandes Pfalz werden vorbildlich umgesetztumgesetzt [siehe https://www.pfaelzerwald.de/projekte/].
Als größtes zusammenhängendes Waldgebiet Deutschlands, geprägt durchdurch Mischbestände aus Eiche, Buche, Kiefer und entlang des Haardtrandes durchdurch Esskastanie, sowie beispielsweise das Vorkommen von Luchs und Wildkatze, besitztbesitzt der Pfälzerwald ein hohes Alleinstellungsmerkmal:
Seit 1992 ist der PFÄLZERWALD als BIOSPHÄRENRESERVAT von der
UNESCOUNESCO anerkannt. Diese haben Vorbild – und Modellcharakter für einenachhaltigenachhaltige Entwicklung von „Mensch und Biosphäre“(MAB).
Seit 1998 gilt der PFÄLZERWALD gemeinsam mit dem französischen Teil,
demdem NATURPARK NORDVOGESEN, als einzigesgrenzüberschreitendesgrenzüberschreitendes BIOSPHÄRENRESERVAT in Deutschland.
Im Jahr 2021 erfolgte die alle 10 Jahre fällige Evaluierung des Biosphärenreservates. Das deutsche MAB-Nationalkomitee lobte die großen Fortschritte sowie die Umsetzung früherer Empfehlungen und Forderungen und der internationale Koordinierungsrat des UNESCO-MAB-Programms hat den Bericht positiv beschieden. Die Übergabe der Urkunde steht noch aus.
Im >>ZUKUNFTSVERTRAG RHEINLAND-PFALZ – 2021. Koalition des Aufbruchs und derZukunftschancen.der Zukunftschancen bis 2026<< [Koalitionsvertrag] wird dem Ziel einer zukünftigenzukünftigen Entwicklung des BIOSPHÄRENRESERVATES PFÄLZERWALD als Modellregion für den SchutzSchutz der Biodiversität und die nachhaltige Landschaftsnutzung entsprechend RechnungRechnung getragen.
Von Zeile 46 bis 52:
das Zusammenwirken von Mensch und Natur zu hinterfragen und in
einein Gleichgewicht zu bringen bzw. zu halten
wie der Mensch als Teil des Ökosystems auskömmlich leben kann, ohne
dasdas Biosphärenreservat und dessen Schutzstatus zu gefährden.
mithilfe von drei Zonen Wissen zu erwerben, sowie geeignete Maßnahmen
undund Instrumente zu entwickeln, wie das Ökosystem als Ganzes erhalten und ggf.[Zeilenumbruch][Leerzeichen]verbessert werden kann.
Von Zeile 54 bis 116:
3.1.1 Kernzonen
Diese dienen der natürlichen Entwicklung und dem Naturschutz (sogenannter(sogenannter Prozessschutz), in der Wissenschaft auch als Nullflächen/ReferenzflächenNullflächen/Referenzflächen bezeichnet, die einen Vergleich zulassen, wie sich der Wald ohne BeeinflussungBeeinflussung durch den Menschen entwickelt. Die Eigendynamik sich natürlicher entwickelnderentwickelnder Ökosysteme und die Vielfalt an Lebensräumen und Biozönosen stehen für eineeine ergebnisoffene Entwicklung.
Die Mindest-Vorgabe für Kernzonen von 3% der Gesamtfläche ist imim Biosphärenreservat Pfälzerwald erfüllt.
3.2.2 Pflegezonen
Diese umschließen die Kernzonen als Übergang für naturschonendenaturschonende Wirtschaftsweisen. Sinn der Pflegezonen ist die Ergänzung, Pufferung und Vernetzung der Kernzonen und die Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung der Landschaft, ihrer Arten und Lebensgemeinschaften, auch zur Bewahrung des typischen Charakters der Kulturlandschaft. Bei der Waldbewirtschaftung stehen hier die Anforderungen des Arten- und Biotopschutzes besonders im Fokus, was sich auch durch den Schutzstatus als FFH-Gebiet in besonderer Weise ausdrückt.
Sinn der Pflegezonen ist die Ergänzung, Pufferung und Vernetzung der Kernzonen
und die Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung der Landschaft, ihrer
Arten und Lebensgemeinschaften, auch zur Bewahrung des typischen Charakters der
Kulturlandschaft.
Im Biosphärenreservat Pfälzerwald umfassen die Pflegezonen 26,8% der
Gesamtfläche.
3.3 Entwicklungszonen
Diese dienen der dauerhaften, umweltgerechten Entwicklungen und Nutzungen.
Hier gilt es modellhafte Projekte zu Nachhaltigkeit i. S. der Agenda 21 mit
Schaffung von regionalen Wirtschaftskreisläufen, zur Energie- und
Ressourceneffizienz, zur Vermarktung von regionalen Produkten und zur
touristischen Entwicklung zu ermöglichen. Auch werden Bereiche zur Erholung in
der Stille bestimmt (Stillebereiche).
Die Entwicklungszonen umfassen 70,2% der Gesamtfläche Im Biosphärenreservat
Pfälzerwald.
Im Biosphärenreservat Pfälzerwald umfassen die Pflegezonen 26,8% der Gesamtfläche.
3.3 Entwicklungszonen
Diese dienen der dauerhaften, umweltgerechten Entwicklungen und Nutzungen. Hier gilt es modellhafte Projekte zu Nachhaltigkeit i. S. der Agenda 2030mit Schaffung von regionalen Wirtschaftskreisläufen, zur Energie- und Ressourceneffizienz, zur Vermarktung von regionalen Produkten und zur touristischen Entwicklung zu ermöglichen. Auch werden Bereiche zur Erholung in der Stille bestimmt (Stillebereiche). Bei der Waldbehandlung stehen hier die Anforderungen der nachhaltigenWirtschaftsweise im Vordergrund, was besondere Anforderungen für die Nutzung und Verwertung des Rohstoffes Holz bedeutet.
Die Entwicklungszonen umfassen 70,2% der Gesamtfläche Im Biosphärenreservat Pfälzerwald.
4. Die Bedeutung des Waldes für dasKlima
Der Wald im Biosphärenreservat bindet jährlich 1,9 Millionen t CO2, erzeugt 5,4 Millionen t Sauerstoff, filtert 9 Millionen t Staub aus der Luft und stellt 18 Milliarden m³ gefiltertes, reinstes Trinkwasser bereit.
4. Die BedeutungFür die Klimaschutzfunktion des Waldes fürist entscheidend, dass die Wälder vital sind, die Bäume durch Fotosynthese möglichst viel CO2 einlagern und das Klimaim Holz eingelagerte CO2 möglichst lang in Bäumen und Holzprodukten gespeichert wird.
Der Wald im Biosphärenreservat bindet jährlich 1,9 Millionen t CO2, erzeugt 5,4
Millionen t Sauerstoff, filtert 9 Millionen t Staub aus der Luft und stellt 18
Milliarden m³ gefiltertes, reinstes Trinkwasser bereit.
5. Die Bedeutung des Waldes für den Menschen
Das Biosphärenreservat ist nicht nur Lebens-, Kultur- und Wirtschaftraum,
sondern auch Raum für Bildung, Naturerfahrung, Gesundheit, Erlebnis und Erholung
mit bisher nicht monetarisierten externen positiven Effekten sowohl für seine
Bewohner:innen, als auch für seine Besucher:innen.
6. Die Bedeutung des Waldes für die Natur und Ökosysteme
Das Biosphärenreservat ist in weiten Bereichen zudem Schutzgebiet nach den EU-
Richtlinien von Natura 2000 (FFH- und Vogelschutzrichtlinien) und erfordert
deshalb eine entsprechend angepasste Behandlung.
7. Aktuelle Herausforderungen der Klimakrise
Der Klimawandel hat auch im Biosphärenreservat zu deutlichen Veränderungen der
Witterungsverläufe geführt, wie bspw. höhere Durchschnittstemperaturen,
jahreszeitlich verschobene Niederschlagsmengen und häufigere
Extremwetterereignisse wie langanhaltende Dürrephasen, Starkregenfälle,
Hagelschauer und Orkanereignisse. In Folge der durch die abiotischen Ereignisse
hervorgerufen Mangelerscheinungen kommt es zu biotischen Schädigungen, wie bspw.
Befall von Schadinsekten und -pilzen.
Die weitaus größten Waldschäden entstehen durch anthropogen bedingte
Immissionen, sowie durch intensive, insbesondere maschinelle Holzerntemaßnahmen
in häufigen Intervallen, welche das Öffnen des Kronendaches mit nachfolgenden
Hitze-, Trocken- und Windwurfschäden zur Folge haben. Bei größeren
Störungsflächen führt eine maschinelle, flächige Räumung neben einer
Bodenverdichtung auch zu einer Zerstörung des Kapillarsystems und der
Bodenlebewesen, sowie zusätzlich zur Freisetzung von großen Mengen an CO2.
Von zentraler Bedeutung ist bei Wiederbewaldung und Waldumbau daher das Wissen
um ökosystemische Zusammenhänge sowie die Geduld und Akzeptanz einer
ergebnisoffenen natürlichen Entwicklung.
5. Die Bedeutung des Waldes für denMenschen
Das Biosphärenreservat ist nicht nur Lebens-, Kultur- und Wirtschaftraum, sondern auch Raum für Bildung, Naturerfahrung, Gesundheit, Erlebnis und Erholung mit bisher nicht monetarisierten externen positiven Effekten sowohl für seine Bewohner:innen, als auch für seine Besucher:innen.
6. Die Bedeutung des Waldes für die Natur undÖkosysteme
Das Biosphärenreservat ist in weiten Bereichen zudem Schutzgebiet nach den EU-Richtlinien von Natura 2000 (FFH- und Vogelschutzrichtlinien) und erfordert deshalb eine entsprechend angepasste Behandlung.
7. Aktuelle Herausforderungen derKlimakrise
Der Klimawandel hat auch im Biosphärenreservat zu deutlichen Veränderungen der Witterungsverläufe geführt, wie bspw. höhere Durchschnittstemperaturen, jahreszeitlich verschobene Niederschlagsmengen und häufigere Extremwetterereignisse wie langanhaltende Dürrephasen, Starkregenfälle, Hagelschauer und Orkanereignisse. In Folge der durch die abiotischen Ereignisse hervorgerufen Mangelerscheinungen kommt es zu biotischen Schädigungen, wie bspw. Befall von Schadinsekten und -pilzen.
Die weitaus größten Waldschäden entstehen durch anthropogen bedingte Immissionen.
Von zentraler Bedeutung bei Wiederbewaldung und Waldumbau ist das Wissen um ökosystemische Zusammenhänge sowie die Geduld und Akzeptanz einer ergebnisoffenen natürlichen Entwicklung.
Daher haben Naturverjüngung von Waldbeständen und das ergänzende Einbringen von heimischen Mischbaumarten zur Erhöhung der Baumartendiversität und damit auch der Resilienz gegenüber weiter verschärfter Stresssituation infolge der Klimakrise höchste Priorität.
8. Maßnahmen-Katalog für die Waldbehandlung im Biosphärenreservat[Leerzeichen]Pfälzerwald
Der Erhalt von Wäldern, die sich aus sich selbst heraus imund durch unterstützendes Waldmanagement in der aktuellenaktuellen Klimakrise anpassen und einen Betrag zum Klimaschutz leisten, ist oberstes ZielZiel der Waldbehandlung im Biosphärenreservat Pfälzerwald. Nachfolgender Maßnahmen-[Zeilenumbruch][Leerzeichen]Katalog soll der Realisierung dieses Zieles dienen:
Von Zeile 118 bis 170:
Orientierung an
unbeeinflusst ablaufenden,natürlichen Prozessen
- Erhaltung und Förderung der Resilienz des Waldes, d.h. dessen Fähigkeit,
auf belastende Einflüsse so zu reagieren, dass sie dauerhaft auch
nachfolgenden Generationen in seiner Vielfalt zu Verfügung stehen zur
Reduktion der Vulnerabilität des Waldes
- Zertifizierung der gesamten Staatswaldfläche nach Naturland-Richtlinien
zur ökosystemischen Waldbehandlung
- Etablierung nutzungsfreier Altholzinseln mit einem Anteil von mindestens 5
% der Waldfläche (ohne die Kernzonenfläche)
- Eine Wiederbewaldung sollte sich bei dem größten Teil der Fläche
grundsätzlich auf die vollständige Einbeziehung der natürlichen
Vegetationsentwicklung stützen.
- Flächenbezogen bedeutet dies das Belassen der vorhandenen und natürlich
aufkommenden Jungbäume und aller die spontane Waldentwicklung nicht
verhindernde Begleitvegetation.
- Maßnahmen, die das Abflussgeschehen (Entwässerungen) beeinflussen, sind
möglichst zurückzubauen, sofern nicht andere Interessen bspw.
kulturgeschichtlicher oder naturschutzfachlicher Art entgegenstehen. Das
Niederschlagswasser ist möglichst im Wald zur Versickerung zu bringen.
Dies trägt zum vorsorgenden Hochwasserschutz von Siedlungen bei und
unterstützt die lebenswichtige Neubildung von Grundwasser.
- Der Anteil an liegendem und stehendem Biotopholz (Totholz) beträgt
langfristig insgesamt 10 % des Holzvorrates
- Alle Maßnahmen sind zu unterlassen, die
- kontraproduktiv in Bezug auf Nährstoffversorgung und Basensättigung
des Bodens sind bspw. Konzentration oder flächenhafte Räumung der
Biomasse, incl. vollständiger Aufarbeitung des Kronenmaterials und
bzw. oder - eine flächenhafte maschinelle Bodenbearbeitung und damit eine
Kohlenstoff-Austrag bedeuten, die Nitrifizierung in Gang setzen, das
Kapillargefüge beschädigen, Schwermetalle freisetzen,
Bodenversauerung fördern, etc.
- kontraproduktiv in Bezug auf Nährstoffversorgung und Basensättigung
- Die Holzvorräte sind zur Wertschöpfung und CO2- Speicherung zu erhöhen
- Schutz alter Buchenbestände, die älter als 150 Jahre sind
- Reduktion der Waldwegedichte und Erhöhung der Abstände der Rückegassen
(mindestens 40 m); max. 10 % des Waldbodens sind zu befahren
- Natürliche Regeneration auf Schadflächen zulassen
- Weiterbildung des forstlichen Personals unter Berücksichtigung des Modells
der Ökosystemleistung des Waldes und der Naturland-Richtlinien
- Bildungsangebote für interessierte Kommunalpolitiker:innen und
Bürger:innen
- Berücksichtigung der Managementpläne für FFH-Gebiete bei der Erstellung
der forstlichen periodischen Forsteinrichtungswerke und jährlichen
Wirtschaftspläne oder
- FFH-Verträglichkeitsprüfung im Wald, sofern eine erhebliche
Beeinträchtigung bei forstlichen Maßnahmen zu erwarten ist (§ 34
Bundesnaturschutzgesetz) durch eine unabhängige ggf. externe
Prüfungskommission bspw. bei der Naturschutzbehörde (nach entsprechender
personeller Verstärkung) unter Beteiligung der Umweltverbände.
9. Grundlegende Quellen (Zitate siehe Anlagen)
Die geforderten Maßnahmen zur Umsetzung einer naturnahen Waldbehandlung zum
Umbau und Erhalt eines resilienten, vielfältigen Mischwaldes werden bspw.
bereits in folgenden Papieren gefordert:
Vermeidung des spontanen Entstehens reiner Nadelholzbestände aus Naturverjüngung
wissenschaftliches Monitoring der natürlichen Wiederbewaldung von Kalamitätsflächen im Zuge des neuen Forschungsprogramms „Klimawald 2100“
Erhaltung und Förderung der Resilienz des Waldes, d.h. dessen Fähigkeit, auf belastende Einflüsse so zu reagieren, dass sie dauerhaft auch nachfolgenden Generationen in seiner Vielfalt zu Verfügung stehen
Reduktion der Vulnerabilität des Waldes
Zertifizierung der gesamten Staatswaldfläche nach FSC- und Naturland-Richtlinien* zur ökosystemischen Waldbehandlung
Für kommunale Waldflächen wird ebenfalls eine Waldbehandlung nach FSC oder Naturland-Richtlinien empfohlen.
Fortsetzung des „Konzeptes zum Umgang mit Biotopbäumen, Altbäumen und Totholz der Landesforsten Rheinland-Pfalz“ (BAT-Konzept) und Ausdehnung auf den gesamten Kommunalwald
Etablierung nutzungsfreier Altholzinseln mit einem Anteil von mindestens 5 % der Waldfläche ohne die Kernzonenfläche, da dies eine Empfehlung des MAB-Komitees von 2021 ist
Aufrechterhaltung des Bucheneinschlagsmoratorium, solange bei der Nutzung der Rotbuchen die Gefahr infolge der Klimaveränderungen die Stabilität von Waldbeständen durch die Veränderung des Waldinnenklimas droht
Eine Wiederbewaldung sollte sich bei dem größten Teil der Fläche grundsätzlich auf die möglichst vollständige Einbeziehung der natürlichen Vegetationsentwicklung heimischer und standortgerechter Baumarten stützen.
Flächenbezogen bedeutet dies das Belassen der vorhandenen und natürlich aufkommenden Jungbäume und aller die spontane Waldentwicklung nicht verhindernde Begleitvegetation.
Maßnahmen, die das Abflussgeschehen (Entwässerungen) beeinflussen, sind möglichst zurückzubauen, sofern nicht andere Interessen bspw. kulturgeschichtlicher oder naturschutzfachlicher Art entgegenstehen. Das Niederschlagswasser ist möglichst im Wald zur Versickerung zu bringen. Dies trägt zum vorsorgenden Hochwasserschutz von Siedlungen bei und unterstützt die lebenswichtige Neubildung von Grundwasser. Zur wissenschaftlichen Begleitung der Wasserrückhaltung dient das neue Forschungsprogramm „Klimawald 2100“.
Der Anteil an liegendem und stehendem Biotopholz (Totholz) beträgt langfristig insgesamt 10 % des Holzvorrates
Fortsetzung der naturnahen Waldbehandlung bei der alle Maßnahmen unterlassen werden, die
kontraproduktiv in Bezug auf Nährstoffversorgung und Basensättigung
des Bodens sind bspw. Konzentration oder flächenhafte Räumung der
Biomasse, incl. vollständiger Aufarbeitung des Kronenmaterials und
bzw. oder
eine flächenhafte maschinelle Bodenbearbeitung und damit eine Kohlenstoff-Austrag bedeuten, die Nitrifizierung in Gang setzen, das Kapillargefüge beschädigen, Schwermetalle freisetzen, Bodenversauerung fördern, etc.
Verbesserung der Wertschöpfung und CO2- Speicherung zu erhöhen durch Erhöhung der Holzvorräte im Wald und Nutzung des Rohstoffes Holz in langlebigen Produkten, vornehmlich dem Holzbau.
Förderung innovativer Holzbauprojekte, wie beispielsweise die Forschung und Umsetzung architektonischer und konstruktiver Holzbauten in effizienter, konsistenter und suffizienter Bauweise durch das t-lab am Fachbereich Architektur der Technischen Universität Kaiserslautern. Dabei sind insbesondere Ansätze der stofflichen Laubholznutzung zu prüfen und fortzuentwickeln.
Schutz alter Buchenbestände, die älter als 120 Jahre sind
Reduktion der Waldwegedichte und Erhöhung der Abstände der Rückegassen (mindestens 40 m); max. 10 % des Waldbodens sind zu befahren
Natürliche Regeneration auf Schadflächen zulassen
Weiterbildung des forstlichen Personals unter Berücksichtigung des Modells der Ökosystemleistung des Waldes und der FSC- bzw. Naturland-Richtlinien
Bildungsangebote für interessierte Kommunalpolitiker:innen und Bürger:innen
Fertigstellung des Bewirtschaftungsplanes für das FFH-Gebiet „BSR Pfälzerwald“ mit ambitionierter Zielsetzung, den Anteil naturnaher Waldbestände weiter zu erhöhen unter Beteiligung der Naturschutzverbände und der Waldbesitzenden. Den veränderten Klimabedingungen, den daraus resultierenden Stressfaktoren auf den Lebensraumtyp Buchenwald und der Unsicherheit wie sich die potentiel natürliche Vegetation in Zukunft verändern wird, ist dabei Rechnung zu tragen mit Berücksichtigung der Managementpläne.
wissenschaftliche Untersuchungen zu einer möglichen Veränderung der natürlichen Standorte der Buchenwaldökosysteme und dem Einfluss der Bewirtschaftung auf die Buche im Zuge des neuen Forschungsprogramms „Klimawald 2100“.
Berücksichtigung des FFH-Bewirtschaftungsplan bei der Erstellung der forstlichen periodischen Forsteinrichtungswerke und jährlichen Wirtschaftspläne als Grundlage für eine Natura 2000-konforme Waldbewirtschaftung und zur Vermeidung zusätzlicher FFH-Verträglichkeitsprüfungen im Wald
Unterstützung der Naturverjüngung und artenreicher Wälder durch ein effizientes Jagdmanagement
________________________________________________________________________
* >>Der Forest Stewardship Council (FSC) ist eine nichtstaatliche, gemeinnützige Organisation, die sich weltweit für eine ökologische und sozial verantwortliche Nutzung der Wälder unserer Erde einsetzt und dafür internationale und nationale Standards erarbeitet. Im Rahmen einer FSC-Gruppenzertifizierung, unter Organisation der Naturland Fachabteilung Wald und Holz, verpflichten sich die teilnehmenden Naturland Waldbetriebe als Zertifikathalter zur Einhaltung des FSC-Standards.<<
Quelle: https://www.naturland.de/de/naturland/wofuer-wir-stehen/oeko-wald.html
9. Grundlegende Quellen (Zitate siehe Anlagen)
Die geforderten Maßnahmen zur Umsetzung einer naturnahen Waldbehandlung zum Umbau und Erhalt eines resilienten, vielfältigen Mischwaldes werden bspw. bereits in folgenden Papieren gefordert:
Von Zeile 172 bis 186:
UNESCO Biosphärenreservat Pfälzerwald (Hrsg.): Periodischen
ÜberprüfungÜberprüfung des Biosphärenreservates Pfälzerwald (2014-2020) [im Rahmen des UNESCO-[Zeilenumbruch]Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB)].[Leerzeichen][
###DEL_END###pfalz.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=3737###DEL_START###]###DEL_END######INS_START###]
Biosphärenausschuss des Bezirksverband Pfalz (Hrsg.):
HandlungsprogrammHandlungsprogramm des Biosphärenreservats Pfälzerwald - deutscher Teildesdes grenzüberschreitenden Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen fürdiedie Jahre 2019 bis 2028. [
###DEL_END###pfalz.de/bi/___tmp/tmp/4508103699###INS_START###
9551296/999551296/00069412/12-[Zeilenumbruch]Anlagen/01/Handlungsprogramm_3Fortschreibung.pdf]
Landesverordnung über das Biosphärenreservat Pfälzerwald als
deutscherdeutscher Teil des grenzüber-schreitenden Biosphärenreservats Pfälzerwald-[Zeilenumbruch]Nordvogesen vom 23. Juli 2020. [https://landes
recht.rlp.de/bsrp/document/jlr-BRPf%C3%A4lzerwaldVRPrahmen]]
Von Zeile 188 bis 201:
Landesnaturschutzgesetz (LNatSchG) vom 6. Oktober 2015.
[Zeilenumbruch][Leerzeichen][https://landesrecht.rlp.de/bsrp/
document/jlr-NatSchGRP2015rahmen]]
SPD Rheinland-Pfalz, Bündnis 90 Die Grünen Rheinland-Pfalz und
FreieFreie Demokraten FDP Rheinland-Pfalz (Hrsg.):[Leerzeichen]Koalition des Aufbruchs undderder Zukunftschancen. ZUKUNFTSVERTRAG RHEINLAND-PFALZ 2021 bis 2026.[Zeilenumbruch][Leerzeichen][
###DEL_END###Dateien/Staatskanzlei/rlp_Koalitions###INS_START###
vertrag2021-2026.pdf]
MINISTERIUM FÜR UMWELT, LANDWIRTSCHAFT, ERNÄHRUNG, WEINBAU UND
FORSTENFORSTEN RHEINLAND-PFALZ (Hrsg.): Die Vielfalt der Natur bewahren.[Zeilenumbruch][Leerzeichen]Biodiversitätsstrategie für Rheinland-Pfalz. 2015.[Zeilenumbruch][Leerzeichen][
###DEL_END###falt/Die_Vielfalt_der_Natur_bewahren_Monitor_02122015.pdf###DEL_START###]###DEL_END######INS_START###]
Von Zeile 203 bis 210:
Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz -
[Zeilenumbruch][Leerzeichen]BNatSchG) vom 29.07.2009 [
###DEL_END###internet.###DEL_START###de/bnatschg_2009/]###DEL_END######INS_START###de/bnatschg_2009/]
Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), BÜNDNIS 90 / DIE
GRÜNENGRÜNEN und den Freien Demokraten (FDP) (Hrsg.): Mehr Fortschritt wagen.BündnisBündnis für Freiheit, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit. Koalitionsvertrag 2021–– 2025 zwischen der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD),BÜNDNISBÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN und den Freien Demokraten (FDP). [https://cms.gruene.de/
Von Zeile 212 bis 219:
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und
ReaktorsicherheitReaktorsicherheit (BMUB) (Hrsg.): Nationale Strategie zur biologischenVielfaltVielfalt Kabinettsbeschluss vom 7. November 2007. [https://www.bmuv.de/file
admin/Daten_BMU/Pools/Broschueren/nationale_strategie_biologische_vielfalt_2015_bfadmin/Daten_BMU/Pools/Broschueren/nationale_strategie_biologische_vielfalt_2015_bf.pdf]]
Aktiv für die biologische Vielfalt. Rechenschaftsbericht 2021
derder Bundesregierung zur Umsetzung der Nationalen Strategie zurbiologischenbiologischen Vielfalt. [https://www.bmuv.de/fileadmin/Daten_
Von Zeile 221 bis 224:
Naturland - Verband für ökologischen Landbau e. V. (Hrsg.).
NATURLANDNATURLAND RICHTLINIE ÖKOLOGISCHE WALDNUTZUNG. Stand 05/2014.[Zeilenumbruch][Leerzeichen][https://www.naturland.de/images/01_naturland/documents/
Naturland-Richtlinien_Waldnutzung.pdf]]
Von Zeile 226 bis 236:
Europäische Kommission (Hrsg.): MITTEILUNG DER KOMMISSION AN
DASDAS EUROPÄISCHE PARLAMENT, DEN RAT, DEN EUROPÄISCHEN WIRTSCHAFTS-UNDUND SOZIALAUSSCHUSS UND DEN AUSSCHUSS DER REGIONEN. EU-BiodiversitätsstrategieBiodiversitätsstrategie für 2030. Mehr Raum für die Natur in unserem Leben. 2020.[
###DEL_END###lex.europa.eu/resource.html?uri=cellar:a3c806a6-9ab3-11ea-9d2d-01aa75ed71a###INS_START###
1.0002.02/DOC_1&format=PDF]]
EU Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000; siehe u. a. Europäische Kommission:
[Zeilenumbruch][Leerzeichen]Technischer Bericht - 2015 – 088. Natura 2000 und Wälder. Teil I-II.[Zeilenumbruch][Leerzeichen][https://ec.europa.eu/environment/nature/natura
2000/management/docs/Final%20Guide%20N2000%20%20Forests%20Part%20I-II-[Zeilenumbruch]Annexes_de.pdf]]
Von Zeile 238 bis 247:
RICHTLINIE 92/43/EWG DES RATES vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung
derder natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen.[Zeilenumbruch][Leerzeichen][Fauna-Flora-Habitat (FFH)- Richtlinie]. [
###DEL_END###lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=CONSLEG:1992L0043:2007010-###DEL_START###
###DEL_END###1:DE:PDF###DEL_START###] ###DEL_END######INS_START###] und
RICHTLINIE 2009/147/EG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES
vomvom 30. November 2009 über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten.[Zeilenumbruch][Leerzeichen][Vogelschutzrichtlinie]. [https://eur-lex.europa.eu/legal-[Zeilenumbruch]content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32009L0147&from=DE]
Von Zeile 249 bis 260:
Beschluss EU-Kommission im Vertragsverletzungsverfahren, d. h.
KlageKlage gegen Bundesrepublik Deutschland wegen Nichteinhaltungderder umzusetzenden FFH-Richtlinie vor dem EuGH.[Zeilenumbruch][Leerzeichen][https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_21_6263]
Urteil des Sächsischen Oberverwaltungsgerichtes Bautzen
vomvom 09.06.2020 „Vollzug eines Forstwirtschaftsplans; Antragaufauf vorläufigen Rechtsschutz hier: Beschwerde“.[Zeilenumbruch][Leerzeichen][https://www.justiz.sachsen.de/ovgentschweb/documents/19B126.pdf]
Martin Häusling (MdEP): Hintergrundpapier zur Waldnutzung: ‚Haben wir
nochnoch einen Extra-Planeten für Wald?‘ [https://martin-[Zeilenumbruch]haeusling.eu/themen/wald/2597-hintergrundpapier-zur-waldnutzung-haben-wir-[Zeilenumbruch]noch-einen-extra-planeten-fuer-wald.html]
Von Zeile 262 bis 267:
United Nations (UN) (Hrsg.): Übereinkommen zur Biologischen Vielfalt
// CONVENTIONON BIOLOGICAL DIVERSITY (CBD). 1992.[Zeilenumbruch][Leerzeichen][https://www.cbd.int/doc/legal/cbd-en.pdf]
United Nations (UN) (Hrsg.): RAHMENÜBEREINKOMMEN DER VEREINTEN
NATIONENNATIONEN ÜBER KLIMAÄNDERUNGEN / Framework Convention on Climate Change (UNFCCC).[Zeilenumbruch][Leerzeichen][https://unfccc.int/
Von Zeile 269 bis 311 löschen:
ANHANG:
10. Weitere Quellen als Orientierungsmaßstab
- Bundesamt für Naturschutz (BfN) (Hrsg.): Wälder im Klimawandel: Steigerung
von Anpassungsfähigkeit und Resilienz durch mehr Vielfalt und
Heterogenität. Ein Positionspapier des BfN Bundesamt für Naturschutz. Bonn
- Bad Godesberg 2020. 2. korrigierte Version
- Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und
Verbraucher-schutz (BMUV) (Hrsg.): Bundesumweltministerium unterstützt
neue UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen. Natürliche
Lebensräume sollen besser geschützt werden. Naturschutz / UN / Ökosysteme.
Pressemeldung. Berlin 07.01.2021
- Eder, Katrin; Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität
(MKUEM) (Hrsg.): Eder: „Pferde können wichtigen Beitrag zum Bodenschutz
leisten. Umwelt-ministerin diskutiert mit Spitzenvertreterinnen und -
vertretern aus Forst, Unternehmen, Naturschutz und Verwaltung über
bodenschonende Holzernte. Waldbewirtschaftung. Pressemeldung. Mainz
03.02.2022
- Europäische Kommission (Hrsg.): Pressemitteilung. Naturschutz: Kommission
beschließt, DEUTSCHLAND vor dem Europäischen Gerichtshof wegen
mangelhafter Umsetzung der Habitat-Richtlinie zu verklagen. Brüssel
18.02.2021
- Forum Umwelt und Entwicklung (Hrsg.): RUNDBRIEF III-2021. Übernutzte
Wälder - Unser widersprüchliches Verhältnis zum Wald. Berlin 14.12.2021
- Luick, Rainer et al.: Urwälder, Natur- und Wirtschaftswälder im Kontext
von Biodiversitäts- und Klimaschutz. Teil 1: Funktionen für die
biologische Vielfalt und als Kohlen-stoffsenke und -speicher in Verlag
Eugen Ulmer (Hrsg.): Naturschutz und Landschaftsplanung. Zeitschrift für
angewandte Ökologie. Band 53. Heft 12. Dezember 2021
- Naturschutz Initiative e. V. (NI), Universität Koblenz-Landau, Hochschule
für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (Hrsg.): Ökologische Waldwende
Jetzt!. Keine naturwidrigen Aufräum- und Aufforstungsprogramme! Keine
neuen Monokulturen im Wald!. 16.11.2021 in Weber, Karl-Friedrich:
Waldbrief Nr. 52. Wie konnte das geschehen? - Wer trägt die
Verantwortung?. Königslutter am Elm 20.11.2021
- Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur
(UNESCO), Das deutsche MAB-Nationalkomitee Programm „Der Mensch und die
Biosphäre (MAB)“ (Hrsg.): Positionspapier des deutschen MAB-
Nationalkomitees zur Zonierung in UNESCO-Biosphärenreservaten in
Deutschland. Bonn 19.04.2021
- Wissenschaftlicher Beirat für Waldpolitik beim Bundesministerium für
Ernährung und Land-wirtschaft (WBW) (Hrsg.): Die Anpassung von Wäldern und
Waldwirtschaft an den Klimawandel. Gutachten des Wissenschaftlichen
Beirates für Waldpolitik. Berlin 03.11.2021